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Interview mit ALEXANDROS KAROZAS, Komponist

  1.104 Wörter 4 Minuten 1.246 × gelesen
2017-05-01 2020-09-29 01.05.2017

D. Pergialis: Alexander, oder soll ich dich Aleko nennen, so wie dich alle anreden?
A. Karozas: Aleko oder Alexandros, kein Problem…

D. Pergialis: Vor ein paar Tagen hat mir die Verlegerin Niki Eideneier vom Romiosini Verlag ein Buch zur Besprechung geschickt. „Konstantinos Kavafis, Brichst du auf gen Ithaka“ heißt dieses Meisterwerk neugriechischer Literatur und auf der letzten Seite entdeckte ich eine Musik-CD mit ausgewählten Gedichten von Kavafis, gesungen von Alexandra Gravas und von dir vertont. Ich kann dir nur sagen, sie ist meine Lieblings-CD geworden. Möchtest du uns mehr über diese Arbeit sagen?
A. Karozas: Das Werk von Konstantinos Kavafis habe ich erst in die Hand bekommen, als ich meinte, ein musikalisches Werk darüber vollendet zu haben. Petros Kyrimis sagte zu einem gemeinsamen Freund, der für mich Texte suchte, er hätte Kavafis Gedichte in Liedverse umgearbeitet, da allgemein die Auffassung existierte, dass die Gedichte nicht oder nur sehr schwer in Musik einzubinden sind. Ich habe einen Zyklus mit diesen Texten gemacht, doch die großen Sänger in Griechenland, denen ich angeboten habe, bei dieser Produktion mitzuarbeiten, zögerten. Sie meinten, es sei ein Wagnis, Kavafis umzudichten, und ein noch größeres, Kavafis im Original zu vertonen. Das war für mich eine große Herausforderung nach der ersten Enttäuschung. Ich beschaffte mir Bücher von und über Kavafis, in Griechisch wie in Deutsch und Englisch. Auf einmal merkte ich, welche unvorhersehbar große Anziehung seine Gedichte auf mich ausübten. Vor allem die, welche mir ein Gefühl der Tiefe vermittelten, die ich rational nicht erfassen konnte. Trotz des noch größeren Respekts, den ich auf einmal empfand, vor allem wegen der Würde, die sein Werk ausstrahlt, fing ich an, assoziativ musikalische Formen zu entwickeln, die, wie ich spürte, “kavafische” Atmosphäre bildeten. In dieser Atmosphäre bereiteten mir die Gedichte keine Probleme. Ich hatte eher das Gefühl, Kavafis hätte mir seine Gedichte für diese Musik geliefert. Obwohl nun meine musikalische Interpretation originaler Gedichte von Kavafis fertiggestellt ist, kann und will ich nicht auf zwei der Texte verzichten, die mir die Brücke zu Kavafis Werk schlugen. An die Gedichte “Stimmen” und “Begierden” in der Version von P. Kyrimis fühle ich mich emotional gebunden, denn ohne sie hätte ich den Weg zum Werk von Kavafis vielleicht nicht gefunden und wäre nicht in die Versuchung gekommen „Voices“ in Englisch interpretieren zu lassen. Die Aufnahmen auf der CD sind zwischen 1989 – 1991 entstanden. An und für sich waren sie als Demo gedacht. Offensichtlich aber gefiel vielen die Authentizität, was auch mich positiv überraschte. So entstand die CD „Hommage a K. Kavafis“. Es freut mich, dass sie dir gefällt.

D. Pergialis: Du bist gebürtiger Grieche, lebst seit vielen Jahren in Frankfurt und immer wieder pendelst du zwischen Athen und Konstantinopel (Istanbul) hin und her. Wie hat die Umgebung in der du aufgewachsen bist dich und deine Musik inspiriert und beeinflusst?
A. Karozas: Als erstes ist es wichtig, andere Kulturen kennen zu lernen und vor allem zu respektieren. Kunst und Kultur sind elementare Fundamente unseres Lebens. Ich sehe meine Aufgabe darin, Verständnis und Pflege eigener Kultur, aber auch Kennenlernen und Achten anderer Kulturen aktiv zu fördern. Von diesem Gedanken getragen führe ich Menschen zusammen, die über Grenzen hinweg Kultur lebendig praktizieren: In kreativer Schöpfung, Denkweise und Lebensart, aber auch in Bewahrung und Verständnis kultureller Traditionen. So findet man in meiner Musik die unterschiedlichsten Einflüsse. Es gibt keine geographischen Grenzen in der Musik. Ich versuche Musik als universale Sprache darzustellen, die von möglichst vielen Menschen der Welt verstanden wird. Allerdings spürt man atmosphärisch schon, in welchen Regionen der Welt meine Musik ihre Wurzeln hat.

D. Pergialis: Wie hat deine Musiker-Karriere begonnen? Vom Bouzoukispieler zum Komponisten und Produzenten?
A. Karozas: Nichts von all dem! Nichts war reine Absicht, es geschah womöglich aus Sympathie. Wie du weißt, lieben wir Griechen die Musik und den Tanz und wir feiern sehr gern. Fast jeder in meiner Familie spielt ein Instrument. So einfach kam ich zur Musik, als junger Bouzoukispieler in der Fremde… spielte für Freunde, griechische Vereine etc. Als 15-jähriger experimentierte ich mit musikalischen Formen und fing an zu komponieren. Produzent wurde ich quasi mit der Zeit. Das kann man nicht lernen…  Es läuft also viel instinktiv bei mir… Das können wohl nur Musikwissenschaftler richtig analysieren und erklären.

D. Pergialis: Große Musiker haben dich als Konzert-Organisator aufgesucht, Namen wie Mikis Theodorakis, George Dalaras, James Brown, Haris Alexiou, Dimitris Mitropanos, Michalis Chatzigiannis, Thanasis Papakonstantinou und andere fallen hier. Wie kommt es dazu, dass du, als Musiker und Komponist, solche erfolgreiche Konzerte organisierst?
A. Karozas: Inzwischen organisiere ich selten Konzerte, aber ich helfe natürlich mit Kontakten und meiner Erfahrung wo ich kann. Greece on Tour ist jetzt dafür in Europa zuständig. Um deine Frage zu beantworten, denke ich, dass es für die Musiker, die sich mir anvertraut haben, eine Rolle spielt, dass ich selbst Musiker bin. Und dass mir Qualität wichtiger ist als der wirtschaftliche Erfolg. Was auch zum Verhängnis werden kann… Ich bin wohl mehr Musiker als Geschäftsmann!

D. Pergialis: Im Mai startet in Deutschland und anderen Europäischen Ländern die „Encore Tour“ mit George Dalaras, Michalis Tzouganakis und Despina Olympiou. Im Zusammenhang mit dem 50. Geburtstag des "Deutsch-griechischen Anwerbeabkommens" wird George Dalaras den hier lebenden Griechen einen Zyklus "Immigranten-Lieder" widmen: Lieder von Manos Loizos, Mikis Theodorakis u.a. über die Griechen "Metanastes", die ihre Heimat verlassen haben. Sind diese Konzerte ein Muss für jeden Dalaras-Fan und jeden „Metanastis“?
A. Karozas: Dalaras ist ein Klassiker. Ich freue mich, dass er die Griechen im Ausland nicht vergisst. Für mich ist es ein Muss, griechische Kultur zu fördern. George Dalaras ist einer der wenigen griechischen Künstler, die es geschafft haben, sich über Jahrzehnte zu halten. Was soll ich da noch erklären… Er hat das gewisse Etwas. Wir sind über 25 Jahre befreundet…

D. Pergialis: Es soll ja im nächsten Jahr, nach vielen Jahren Arbeit und Vorbereitung, dein Kavafis-Projekt mit George Dalaras fertigwerden. Kannst du uns über dieses Projekt etwas mehr sagen und was soll das Publikum weltweit von dieser Zusammenarbeit mit Alexandros Karozas und George Dalaras erwarten?
A. Karozas: Wir nennen es „The Kavafis Project“. Ich möchte noch nicht so viel verraten, aber es wird eine Aufführung mit symphonischem Orchester und einem Chor sowie einer besonderen Inszenierung geben. George singt den größten Part der Kavafis Gedichte. Es werden noch zwei Solisten hinzukommen. Man kann jetzt schon im Internet unter www.kavafis.eu mehr erfahren und auch ein wenig Musik hören. Dort werden auch die neuesten Informationen zu sehen sein. Geduld…

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Am 26.11.2011 fand im Konzerthaus Wien The Kavafis-Project statt: Gedichte von Konstantinos Kavafis, Komponist Alexandros Karozas, Dirigent Giorgos Kountouris, Meistersänger George Dalaras, Rezitator Bruno Ganz und das Wiener Kammerorchester. The Kavafis-Project took place at the Vienna Konzerthaus on the 26th November, 2011: Poems by Konstantinos Kavafis, composer Alexandros Karozas, conductor Giorgos Kountouris, singer George Dalaras, reciter Bruno Ganz and the Vienna Chamber Orchestra. Dimitrios Pergialis
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